Frank Schauerhammer | Wie eine Umschulung soziales Engagement stiftet.
Seit über 30 Jahren arbeitet Frank Schauerhammer am Flughafen Leipzig/Halle. „Schaui“ wie ihn viele Kolleginnen und Kollegen nennen, blickt auf bewegende Berufsjahre zurück und das im wahrsten Sinne des Wortes. Als Oberlader bei der PortGround GmbH hat er mit seinem Team unzählige Tonnen Fracht und Gepäck bewegt, Passagier- und riesige Frachtmaschinen be- und entladen. In den Wintermonaten war er zusätzlich Disponent und Koordinator bei der Flugzeug-Enteisung. Viele Jahre gehörten Vorfeldjacke und -hose sowie Arbeitsschuhe mit Stahlkappen zu seinen täglichen und nächtlichen Begleitern. Bis er aus gesundheitlichen Gründen vom Vorfeld in die Sicherheitsleitstelle wechselte. Nach einigen Jahren als Operator Sicherheitszentrale machten erneut gesundheitliche Beeinträchtigungen „Schaui“ einen Strich durch die Rechnung. Das war 2021.
Berufliche Neuorientierung
Heute über zwei Jahre später, steht Frank Schauerhammer kurz vor dem Abschluss seiner Umschulung zum Kaufmann für Büromanagement. Im Rahmen der „Rehabilitation zur Teilhabe am Arbeitsleben“ hat er die Ausbildung im Februar 2022 bei der Gesellschaft für Bildung und berufliche Rehabilitation (GBBR) in Halle begonnen. Der theoretische Teil wird in der Saalestadt gelehrt, die Praktikumszeit absolviert er bei der MFAG. Zurzeit ist er im Bereich MF-T/C eingesetzt. Ergänzend dazu arbeitet er intensiv an der Projektarbeit, die ein bedeutender Bestandteil des IHK-Abschlusses ist.
Die Projektarbeit wird gemeinsam mit anderen Umschülerinnen und -schülern erbracht. Ihre Aufgabe ist es, sich ein Projekt zu überlegen, dieses zu koordinieren, umzusetzen und zu präsentieren. Frank Schauerhammer leitet die Gruppe von sechs Männern und Frauen, die einen Videoclip zum Thema „Wie bewirbt man sich richtig“ als Projektarbeit erstellen werden. Vom Drehbuch über Film- und Schnittarbeiten bis hin zur Vorführung – all diese Aufgaben umfasst das umfangreiche Konzept. Doch Frank Schauerhammer wäre nicht Frank Schauerhammer, wenn er nicht noch ein „Extra“ draufladen würde. Und so verbinden er und seine Projektgruppe die Abschlussarbeit mit sozialem Engagement.
„Film ab“ für das Kinderhospiz Halle
Die Vorstellung der gemeinsamen Projektarbeit sollte alles andere sein als eine langweilige Darbietung. Da war sich die Projektgruppe schnell einig und so entstand die Idee den Videoclip „Wie bewirbt man sich richtig“ als Kinovorstellung zu präsentieren und mit einem Spendenbeitrag für das Ambulante Kinder- und Jugendhospiz Halle zu verknüpfen. Rund 110 Gäste, darunter die Geschäftsführung der Bildungseinrichtung, die Lehrenden und die Schülerinnen und Schüler der GBBR, werden zu insgesamt drei Filmvorführungen eingeladen. Der Unkostenbeitrag von jeweils 3 Euro für das VIP-Ticket – dieses beinhaltet einen Kinosessel sowie Popcorn und ein Softgetränke – und 1,50 Euro für eine übliche Bestuhlung fließt zu 100 Prozent als Spendeneinnahme auf das Konto des Kinder- und Jugendhospiz Halle.
„Wir wollen mit unserem Projekt etwas Gutes bewirken und so wurde die Idee geboren, Eintritt zu nehmen und das Geld dem Hospiz zu spenden. Kein Kind hat es verdient, früh aus dem Leben zu scheiden. Wir können daran leider nichts ändern, aber wir können helfen, dass die Kinder und Jugendlichen für ein paar Stunden ihr schweres Schicksal vergessen und noch ein paar schöne Stunden erleben“, sagt der Kabelsketaler und ergänzt „Ich würde mich freuen, wenn die Kolleginnen und Kollegen der MFAG unsere Spendenaktion ebenfalls unterstützen. Jeder Euro zählt.“
Geschichte mit Happy End
Frank Schauerhammer wird seine Umschulung im Februar 2024 abschließen. Die Ausbildung hat ihn nicht nur weitergebracht, sondern auch Freude bereitet. Schon jetzt sagt er: „Ich habe mein Wissensspektrum erweitert und auch der Umgang im Team ist super“. Dass ihm das Engagement für das Ambulante Kinder- und Jugendhospiz am Herzen liegt, das wird sehr schnell deutlich. Mit viel Herzblut werden die Kinovorstellungen vorbereitet. Auch die Spendenscheckübergabe an die Leiterin der Einrichtung im Januar 2024 ist in Planung. Der symbolische Spendenscheck ist mit Zeichnungen von Kindern einer zweiten Klasse einer Schule aus der Region gestaltet. Das Feld für den Geldbetrag ist noch frei …